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Und immer der Sonne entgegen.

Viele Wege führen ins Ferienglück. Manchmal darf es auch ein Umweg sein - wenn man mit dem eigenen Wagen reist.     

Seen, Berge und viel Meer!  Als sich Opa einst im VW-Käfer über die Alpen wagte, ließ er sich von der Routenbeschreibung im ADAC-Fahrtenbuch leiten. Heute ist das einfacher. Man tippt das Ziel ein-"Hotel Ambra, Via Porto G. Rosa 2, I-25049 Iseo,Italien"-und ruck, zuck rechnet das Navigationsgerät die schnellste Anfahrt aus: auf der Autobahn via Innsbruck, Brenner, Verona und Brescia. Aber was weiß so ein Computer schon von den Freuden abseits der Rennstrecken; von Küche, Keller und Kultur in Südtirol, im Trentino oder in der Lombardei. Das erfordert Flexibilität bei der Routenwahl - und Zeit für ein paar Stopps unterwegs.

Also zweigen wir in Bozen auf die Südtiroler Weinstraße ab und nehmen Quartier im "Stroblhof" (Navi-Adresse: Pigenoerstraße 25, I-39057 Eppan) - ein Weingut mit Hotel, wo auch der Fahrer die edlen Tropfen zu Abendessen sorgenfrei genießen darf. Anderntags geht es ausgeruht über den Mendelpass auf eine der schönsten Alpenstraßen, kurven- und aussichtsreich entlang der Brenta- und Adamello-Dolomiten hinauf zumTonale-Pass. Auf der Südseite, bei Stadolina di Vione, liegt links die Osteria Lissidini" - äußerlich unscheinbar, innen behaglich, mit holzgetäfelten Wänden, Kachelofen und feinen Wildgerichten; ein herrlicher Rastplatz für eine ausgedehnte Einkehr, nur 100 Kilometer vor Iseo.

Der See ruht s-förmig und spiegelglatt in seinem Alpenbett. Ein mächtiger Gebirgsrücken beherrscht den Lago d´Iseo; erst beim Näherkommen sieht man, dass der grüne Berg nicht am, sondern im Wasser steht - über 400 Meter hoch und von einer Wallfahrtskirche gekrönt: Monte Isola, die größte See-Insel Italiens. Fährboote pendeln emsig; das Auto muss am Festland bleiben. Die wenigen Inselwege wurden einst für Esel angelegt; erlaubt sind nur die dreirädrigen "Ape" der Olivenbauern, ein einziges Taxi und ein Linienbus, der die verschlafenen Dörfer verbindet. Die 1800 Bewohner wollen es nicht anders; Monte Isola ist ein Refugium der Stille. Seefisch mit Polenta in der "Trattoria Spiagetta" im Inseldorf Sensole; ein Aperitif unter den Lauben der mittelalterlichen Piazza von Iseo; köstliche Kredenzen aus der kaum bekannten Weinregion Franciacorta im Hinterland; Mehr braucht es nicht, um den Iseo-See ins Herz zu schließen. Man kann ihn mit dem Schiff durchkreuzen, mit dem Auto umrunden (60 Kilometer) oder von oben betrachten; Auf der Serpentinenfahrt zum Bergdorf Zone (sehenswerte Erdpyramiden) zeigt jede Haarnadelkurve eine neue, überwältigende Aussicht auf dieses Kleinod der Lombardei